Destroyer
Karyn Kusama, USA, 2018o
Ein Mordfall wie jeder andere – so scheint es. Doch Erin Bell, Polizistin in Los Angeles, bemerkt schnell: Indizien am Tatort deuten darauf hin, dass eine verschollen geglaubte Person aus ihrer Vergangenheit wieder zurück ist. Siebzehn Jahre sind es nun her, seit Erin als verdeckt arbeitende FBI-Agentin sich in eine Gang einschmuggelte und so Silas zum ersten Mal auf der Spur war. Damals endete die Ermittlung in einer Katastrophe. Erin sieht die Gelegenheit, ihre Sünden von damals wieder gut zu machen und Silas zur Strecke zu bringen. Koste es, was es wolle.
Huch, das ist ja Nicole Kidman, werden einige erst bei den Rückblenden merken. Die Diva scheint hier im Wettbewerb mitzumachen, wie man sich auf der Leinwand erfolgreich unkenntlich macht (Charlize Theron bekam dafür in «Monster» einen Oscar). Das wirkt in diesem simplen Thriller etwas überkandidelt, funktioniert aber einigermassen, weil Regisseurin Karyn Kusama die Geschichte stilistisch konsequent durchzieht.
Matthias LerfGelegentlich erkennen auch Hollywood-Diven mit hochdotierten Werbeverträgen, dass durchgehend retuschierte Schönheit nicht gut fürs Image ist, und suchen sich "hässliche" Rollen. Diesmal ist es Nicole Kidman, die unter der Regie von Karyn Kusama eine extrem fertige Polizistin spielt, die eine Bankräuber-Gang in Kalifornien unterwandern sollte und dann selbst kriminell geworden ist. Jetzt schwankt sie zwischen Schuldgefühlen und Racheplänen, was ihr sehr viel Gelegenheit gibt, mit tiefen Augenringen grimmig in die Kamera zu starren. Einen guten Film ergibt das leider noch nicht.
Tobias KniebeC'est parfois trop informatif, un peu trop long, mais la mise en scène de Karyn Kusama ("Jennifer's Body") est rigoureuse. Et on n'a jamais vu Nicole Kidman, défigurée, enlaidie, cassée, aussi convaincante. Présente dans chaque plan, elle est l'âme du film.
François Forestier