The Upside
Neil Burger, USA, 2019o
US-Remake von Intouchables: Der querschnittgelähmte Milliardär und Kunstsammler Philip ist auf der Suche nach einem neuen Pfleger. Seine Hausdame Yvonne ist mehr als irritiert, als in der Bewerberriege plötzlich ein sehr unkonventioneller Kandidat auftaucht. Der Kleinkriminelle Dell will sich nur eine Bestätigung abholen, dass er sich auf den Job beworben hat. Aber Philip entscheidet spontan, dass Dell eine Chance bekommen soll: Weil er einen ungewöhnlichen Blick auf die Welt hat und ihn - im Gegensatz zu Yvonne - nicht wie einen hochsensiblen Pflegefall behandelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten nähern sich die beiden grundverschiedenen Männer an. Philip blüht sichtlich auf, als Dell ihn auf abenteuerliche Trips mitnimmt. Und auch Dell lässt sich auf Philips Welt ein.
Fürs US-Remake des Kassenerfolgs «Intouchables» (2011) wurde die Szenerie aus einer Pariser Villa in ein New Yorker Penthouse verlegt. Die aktuellen Hauptdarsteller sind jedoch nicht halb so charmant wie das Originalduo François Cluzet und Omar Sy. Und das Märchenhafte kommt vor lauter Klischees kaum zur Geltung.
Hans Jürg ZinsliDieses Hollywood-Remake des französischen Riesenerfolgs "Ziemlich beste Freunde" hat Neil Burger für die Weinstein Company gedreht. Die setzte große Hoffnungen in den Film, doch nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Harvey Weinstein verwandelte er sich in Konkursmasse. Als er schließlich doch noch auf die Kinosäle zusteuerte, tauchten homophobe Tweets von Hauptdarsteller Kevin Hart auf - "Mein Bester & Ich" hat wahrlich nicht viel Glück gehabt. Vielleicht ist das die Strafe für seinen latent rassistischen Plot: Viriler, schwarzer Bediensteter bringt in den Rollstuhl gefesselten, griesgrämigen Weißen dem Mutterboden simpler Lebensfreude näher. Der Film selbst kommt da gar nicht an, dafür nimmt er sich zu ernst.
Philipp Bovermann