Boy Erased
Joel Edgerton, USA, 2018o
Der achtzehnjährigen Jared wächst in einem Baptistenprediger-Haushalt in den amerikanischen Südstaaten auf. Als sein streng gläubiger Vater von der Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Vor die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine Familie und seinen Glauben zu riskieren, lässt er sich notgedrungen auf die dubiose Behandlung ein.
In den USA, ganz tief im Wilden Westen, werden bisweilen auch heute noch Söhne, die anderer Väter Söhne begehren, zur "Konversionstherapie" geschickt. Dort sollen sie durch eine Mischung aus wenig Zuckerbrot, ganz viel Peitsche und noch mehr Glauben an die Kraft des Heilands auf den rechtschaffenen Pfad der Heterosexualität zurückkehren. Joel Edgerton schickt Lucas Hedges durch diese Hölle, Russell Crowe und Nicole Kidman spielen die Eltern. Allesamt sind das hervorragende Schauspieler, mit denen man einen besseren Film hätte herausholen können. Einen, über den man nicht hinterher rechtschaffen nickend "jaja, wichtiges Thema" sagen muss.
Philipp BovermannDer Film basiert auf Garrard Conleys gleichnamiger Autobiografie. Regisseur Joel Edgerton, der auch den autoritären Cheftherapeuten der Korrekturanstalt verkörpert, vermag aus Jareds Kampf gegen die drohende Gehirnwäsche jedoch kaum Spannung zu ziehen. Die Figurenzeichnung bleibt dürftig, die Dramaturgie berechenbar.
Hans Jürg ZinsliÉmouvant sans être lacrymal, "Boy Erased" se distingue par quelques beaux moments, notamment ceux entre Lucas Hedges et Nicole Kidman, époustouflante en mère aimante mais impuissante face à la détresse de son fils.
Antoine Le Fur