Electroboy
Marcel Gisler, Schweiz, 2014o
Electroboy erzählt die Lebensgeschichte von Florian Burkhardt, der aus beengten Schweizer Verhältnissen in die Welt hinauszieht auf der Suche nach Ruhm und Anerkennung. Er erfindet sich in kürzester Zeit immer wieder neu, wechselt Milieus und Karrieren wie andere ihre Hemden. Doch entpuppt sich dieses Leben immer mehr als Flucht vor der eigenen Geschichte, die ihn unerbittlich einholt.
Realisiert vom schwulen Deutschschweizer Regisseur Marcel Gisler, dem wir Spielfilme De Fögi isch en Souhund und Rosie verdanken, ist Electroboy ein beeindruckendes Porträt, das weit über sein vordergründiges Thema hinausgeht. Florian Burkhardts hochmodernes Schicksal offenbart mit seinen Höhen und Tiefen sowohl die Unzulänglichkeit des traditionellen Erziehungsmodells in einer Welt, die kein Grenzen nicht mehr kennt, als auch die Illusionen einer virtuellen Berühmtheit. Während er zu einer Art Familientherapie beiträgt, hält der Regisseur den richtigen Abstand zu seinen Gesprächspartnern und fungiert als Seismograph unserer Zeit.
Norbert CreutzGalerieo





