The Nun
Corin Hardy, USA, 2018o
Als sich eine junge Nonne in einem abgeschiedenen rumänischen Kloster das Leben nimmt, schickt der Vatikan zwei interne Ermittler: einen Priester, der durch seine Vergangenheit traumatisiert ist, und eine Novizin, die demnächst ihr Ordensgelübde ablegen soll. Gemeinsam decken sie das sündhafte Geheimnis der Klostergemeinschaft auf.
Eine junge Nonne, ein alter Priester und ein schwer bewaffneter Rumäne untersuchen ein Spukschloss in Rumänien. Die Nonne erschreckt sich viel, der Priester gruselt sich vor allem vor sich selbst. Ein Ableger der "Conjuring"-Reihe um Geisterjäger-Pärchen Lorraine und Ed. Alles Handwerkliche stimmt, aber Regisseur Corin Hardy setzt auf billige Schock- und Ekeleffekte. Dabei gäbe die Kirche einiges mehr an Abgründen her.
Nicolas FreundDie «Conjuring»-Filme und die «Annabelle»-Spin-offs waren immer schon dumm und laut. Es ist also nur zu begrüssen, dass sich «The Nun» wenigstens nicht so ernst nimmt, sondern auf unterhaltsames Spektakel setzt. Es gibt sogar eine Nebenfigur, die ständig Onliner von sich gibt, und Valaks ist richtiggehend charmant als grinsender Bösewicht in Nonnentracht.
Gregor SchenkerDie «Conjuring»-Reihe geht weiter: Worum es in «The Nun» geht und was in den anderen Filmen geschah.
Eine abgelegene Abtei im Jahre 1952, irgendwo im Hinterland Rumäniens: Hier hat eine Nonne scheinbar Selbstmord begangen. Ein Priester (Demián Bichir) wird hingeschickt, um das zu untersuchen. Für die Ermittlungen stellen ihm die Kirchenoberen eine Novizin (Taissa Farmiga) als Assistentin zur Seite, ausserdem hilft den beiden ein frankokanadischer Abenteurer (Jonas Bloquet), der vor Ort einen Bauernhof führt. Er war es, der die tote Nonne gefunden hat.
Im Kloster gehen seltsame Dinge vor sich, und tatsächlich findet unser Trio bald heraus, dass dort der Dämon Valak herumspukt -- den kennen wir bereits aus «The Conjuring 2». Dort terrorisierte er ein Einfamilienhäusschen in einem Londoner Aussenbezirk. Jetzt zeigt der neue Film, wie Valak aus der Hölle in unsere Welt herüberwechselte. Und weshalb er sich seither als Nonne verkleidet.
Die «Conjuring»-Filme basieren auf den Erlebnissen des realen Ehepaars Lorraine und Ed Warren (gespielt von Vera Farmiga und Patrick Wilson). Als sogenannte Dämonologen untersuchten die beiden allerlei Spukhäuser, Poltergeister oder dämonische Besessenheiten. Am bekanntesten ist wohl der Fall eines Geisterhauses im Örtchen Amityville -- der Film «Amityville Horror» (1979) basiert darauf.
Vier Filme, 1 Milliarde Dollar
Der Wahrheitsgehalt dieser ganzen Vorkommnisse ist stark umstritten, aber für das Kino spielt das ja keine Rolle. James Wan, der bereits die «Saw»-Reihe – bisher acht Teile – aus der Taufe hob, sah in den Fällen der Warrens das Potential für eine ganze Reihe von Horrorfilmen. Der Erfolg gibt ihm recht: Die bisherigen vier Filme haben gemeinsam über eine Milliarde Dollar eingespielt.
Nicht, dass sie deswegen besonders gut wären: Die «Conjuring»-Filme und die «Annabelle»-Ableger waren immer schon dumm und laut. Subtiler Grusel geht anders. Das gilt auch für «The Nun», der sich aber zum Glück nicht so unsinnig ernst nimmt wie die Vorgängerfilme, sondern auf unterhaltsames Spektakel setzt. Der erwähnte kanadische Abenteurer gibt die ganze Zeit Onliner zum Besten, und Valaks ist richtiggehend charmant als grinsender Bösewicht in Nonnentracht. Mit Abstand der beste Teil der Reihe.
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