Pope Francis: A Man of His Word
Wim Wenders, Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich, Vatikanstadt, 2018o
Im Zentrum dieses Porträts stehen die Gedanken von Papst Franziskus. Das visuelle Konzept des Filmes lässt den Zuschauer mit dem Papst von Angesicht zu Angesicht sein. Ein Gespräch zwischen ihm und - im wahrsten Sinne - der Welt entsteht. Papst Franziskus teilt seine Vision einer Kirche, die von tiefer Sorge um die Armen geprägt ist, spricht über Umweltfragen, soziale Gerechtigkeit und sein Engagement für Frieden an den Kriegsschauplätzen dieser Welt und zwischen den Weltreligionen.
Hat man sich einmal eingelassen auf die Rhetorik und Ästhetik einer papsttreuen Frömmigkeit, ists das durchaus sympathische Porträt eines grossherzigen Mannes, der versucht, durch Glaube und Wort Weltharmonie herzustellen. Ein bisschen frommer Edelkitsch ist dabei, und manchmal scheints, als habe Wenders, auch nicht mehr der Jüngste, sich seinen Platz im Himmel sichern wollen.
Christoph SchneiderFür seine Papstdoku hatte Wim Wenders exklusiven Zugang zum Vatikan und zum Pontifex. Der spricht direkt in die Kamera, zu den Gläubigen im Kinosaal. Seine Botschaft ist erfreulich, solange es um Umwelt, Geflüchtete und Zorn auf die Reichen geht, und konservativ bei Gender-Fragen. Wenders spricht im Off, als Zeremonienmeister einer päpstlichen Filmpredigt, über der viel Weihrauch liegt.
Philipp Stadelmaier