En guerre
Stéphane Brizé, Frankreich, 2018o
In einer französischen Kleinstadt droht der einzige grössere Arbeitergeber der Region, ein Autozulieferer-Werk mit 1100 Angestellten trotz Rekordgewinnen zu schliessen. Die MitarbeiterInnen haben früher schon Zugeständnisse beim Lohn und bei den Arbeitszeiten gemacht, das Management unter deutscher Führung bricht damals gemachte Versprechen. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der erfahrene Gewerkschafter und Chefunterhändler Laurent, der keine faulen Kompromisse mehr schliessen mag.
Ein weiterer Film zum brisanten Thema (der kapitalistischen Marktwirtschaft) legitimiert sich durch die Qualität der Auseinandersetzung sowie durch den dramatisch-dramaturgischen Zugriff. En guerre überzeugt in beiden Hinsichten, ist gleichermassen intelligentes und hoch emotionales Kino. Ja, es herrschen die kapitalistischen Unvermeidlichkeiten, ja, es gibt den Krieg zwischen oben und unten, nur dass das Oben im Zeichen von Grenzüberschreitung und Globalisierung kaum mehr dingfest gemacht werden kann. Streik dennoch. Brizé und seinem Drehbuchautor Olivier Gorce (La loi du marché) ging es um den Blick auf die Mechanismen. En guerre spielt modellhaft durch, was es bedeutet, wenn die Firmenleitung die alte Leier anstimmt, dass «wir doch alle im selben Boot sitzen».
Martin WalderSo utterly credible are all the performances, and so authentic the development of the negotiations between the opposing teams, that the film becomes unexpectedly engrossing. The script is sufficiently detailed for all the arguments to ring true. (...) Admittedly, some may find the tempestuous debates too similar to one another, but followed in detail they provide a highly persuasive portrait of industrial practice and labour relations in today’s Europe. Vincent Lindon’s charismatic presence lies at the heart of the film, and he brings a real sense of political and moral conviction and staunch blue-collar values to the role of (the workers' leader) Laurent.
Geoff AndrewNi « documenteur » ni brûlot romanesque, le film trouve son équilibre et sa puissance dans un entre-deux passionnant, dans une capacité à distinguer et à resserrer les enjeux dramatiques, à en souligner les enchaînements et la complexité, à en incarner toute la dimension humaine.
Cécile MuryTout est performance dans ce film uppercut : la réalisation, entre documentaire et reportage à vif, le travail des non-acteurs dans des rôles qu’ils ont bien connu dans la vraie vie, et la puissance de tir de Vincent Lindon, porté par une inextinguible colère.
La RédactionGalerieo





