Ondes de choc – La vallée
Jean-Stéphane Bron, Schweiz, 2018o
Nach einem wahren Kriminalfall: Riyad und sein Freund Zaïd verlassen ihr Quartier in einem Aussenviertel von Lyon, um in der Schweiz zwei Luxus-Autos zu stehlen. Dabei kommt es zu einer Verfolgungsjagd mit der Polizei, bei der Zaïd erschossen wird. Riyad flieht in die winterlichen Walliser Berge, wo er bald erkennen muss, dass ihm auch bewaffnete Anwohner auf den Fersen sind.
Das Drama einer gescheiterten Flucht baut Jean-Stéphane Bron in hoch konzentrierten, atemlosen fünfzig Minuten zu einem Actionfilm im elementarsten Sinn des Wortes aus. Kino als reines Bewegungshandeln, schiere kinetische Energie, bis der Körper erschöpft in den Schnee sinkt. Fluchtpunkt: die Schweiz als kaltes Grab.
Florian KellerLe réalisateur l’admet avec ironie: «La fiction n’est clairement pas mon domaine de prédilection.» Pourtant, sa Vallée fantomatique claque, cortège d’ombres funestes. À l’instar de ses collègues dans Ondes de choc, le traitement exigeant aiguise le regard, rend attentif à l’infime.
Cécile Lecoultre