Juste la fin du monde
Xavier Dolan, Kanada, Frankreich, 2016o
Der junge Schriftsteller Louis kehrt nach zwölf Jahren in seine Heimatstadt zurück. Er ist krank und fürchtet, nicht mehr lange zu leben. Nun will er seine Familie davon in Kenntnis setzen. Doch während des guten Jahrzehnts, in dem er abwesend war, hat er sich nicht nur geografisch von seiner Mutter und seinen Geschwistern entfernt.
Für Fans des kanadischen Regisseurs Xavier Dolan ist der Film ein Highlight. Nicht nur wegen des Staraufgebots. Die klaustrophobische Kammerspiel-Atmosphäre ist der ideale Nährboden, um die Geschichte einer Familie zu erzählen, in der sich alle nach Nähe sehnen, aber so sehr in ihren Frustrationen gefangen sind, dass sie einander nur verletzen können.
Christine LötscherZuhause ist doch am schönsten ... oder etwa nicht? Marion Cotillard, Nathalie Baye, Léa Seydoux und Vincent Cassel spielen die Mitglieder einer - sehr anstrengenden - Familie, aus der der Sohn - Gaspard Ulliel - vor mehr als zwölf Jahren geflohen war. Nun kommt er zurück, um zu erzählen, dass er bald sterben wird und scheitert immer wieder, weil jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Der Film ist eine Studie von Kommunikationskatastrophen, mit tollen Schauspielern, die Xavier Dolan zu fast unerträglich guten Darstellerleistungen animiert.
Martina KnobenFaire jouer à ces acteurs-là (sans oublier Léa Seydoux), tous célèbres et rayonnants, une partition aussi noire, radicale et minoritaire, d'un dramaturge plutôt méconnu, voilà un geste artistique fort et ambitieux. Une manière exemplaire d'entretenir la flamme de la cinéphilie.
Louis GuichardDans le rôle du fils exilé qui revient annoncer à sa famille sa mort prochaine, Gaspard Ulliel émeut sans rien dire, ou presque. Avec ce casting 100 % français, Xavier Dolan confirme qu'il est un grand directeur d'acteurs, mais perd au passage un peu de l'énergie nord-américaine qui irrigue ses autres films.
Thierry Dague