Concerto: A Beethoven Journey

Phil Grabsky, GB, 2015o

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Über einen Zeitraum von vier Jahren begleitete ein Filmteam den norwegischen Pianisten Leif Ove Andsnes beim Einstudieren und Aufführen von Beethovens fünf Klavierkonzerten und liess sich auch live am Flügel vorführen, was Beethovens Genialität ausmacht. Dabei geben der Komponist in Briefen und der Pianist vor der Kamera tiefe Einblicke in den Prozess der Kreativität und dessen biografische Hintergründe.

Vor zwei Jahren wurde das schöne Porträt des deutschen Pianisten Igor Levit in den Kinos und auch auf unserer Plattform zu einem kleinen Überraschungserfolg. Was die Wenigsten wussten: Der Film und der Beethoven-Fan Levit haben einen Vorgänger im Film Concerto und im norwegischen Pianisten Leif Ove Andsnes, die einem noch eindringlicher nahebringen, was es mit Beethovens Leben und dem unvergänglichen Zauber seiner Musik auf sich hat. Vier Jahre lang, von 2011 bis 2015, vertiefte sich der sympathisch zugängliche Andsnes in die fünf Klavierkonzerte, die der anfänglich 21jährige Komponist 1791 noch in seiner Heimatstadt Bonn in Angriff nahm und 1810 in Wien abschloss, als er längst das Gehör verloren hatte und selber nicht mehr konzertieren konnte. Das Fesselnde am filmischen Nachvollzug dieser doppelten musikalischen Reise in der Regie des Briten Phil Grabsky sind die nahtlosen Übergänge zwischen den Proben, den Auftritten und Andsnes Erläuterungen der musikalischen Raffinessen am Flügel. Der Pianist spielt etwa die ersten Töne des 3. Konzerts an, zeigt, wie sich Beethoven da bei Mozart bedient, doch sogleich etwas völlig Eigenes, bis dahin buchstäblich Unerhörtes daraus macht, kurz beinahe Boogie spielt, den Jazz vorwegnimmt, das Orchester hereinholt… Mit müheloser Präzision gehen die Töne und die Szenerie dabei ins Konzert über, wird der Ton wieder zurückgenommen, damit die Auszüge aus Beethovens Briefen einfliessen können – und damit seine Biografie, die von kommerziellen Zwängen, Gebresten und nie erfüllter Liebessehnsucht geprägt war. Umso magischer wirken im Kontrast der Reichtum und die schiere Glückseligkeit seiner Musik. Wir ergänzen dieses filmische und musikalische Geschenk demnächst um die vollständigen Einspielungen der Konzerte durch Leif Ove Andsnes.

Andreas Furler

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Filmdateno

Genre
Dokumentarfilm, Musik/Tanz
Länge
93 Min.
Originalsprache
Englisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung8.0/10
IMDB-User:
8.0 (68)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Leif Ove AndsnesSelf/Performer
Phil GrabskyRegie
Phil GrabskyDrehbuch
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