Mon inséparable

Anne-Sophie Bailly, Frankreich, 2024o

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Mona lebt mit ihrem dreissigjährigen Sohn Joël zusammen. Er arbeitet in einer spezialisierten Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung und liebt leidenschaftlich seine Kollegin Océane, die ebenfalls dort arbeitet. Während Mona von dieser Beziehung nichts ahnt, erfährt sie, dass Océane schwanger ist. Die enge Beziehung zwischen Mutter und Sohn gerät ins Wanken.

Nach dem Triumph von Un p'tit truc en plus in Frankreich könnten Filme über das Thema Behinderung bald häufiger zu sehen sein. Anne-Sophie Bailly erster langer Spiefilm, der es an das Filmfestival in Venedig schaffte, verdankt sich jedoch keiner Modeerscheinung und konzentriert sich zudem eher auf eine alleinerziehende Mutter, die sich für ihren „besonderen“ Sohn aufopfert. Die geistige Behinderung des mittlerweile erwachsenen Joel ermöglicht es ihm, in einer Sondereinrichtung zu arbeiten. Als er eine Kollegin schwängert und seine Mutter realisiert, dass sie nichts von dieser Beziehung wusste, wird Mona, die ebenfalls eine potenziell bedeutsame Bekanntschaft gemacht hat, alles zuviel. Wird es ihr gelingen, loszulassen und sich und ihrem „Unzertrennlichen“ mehr Autonomie zuzutrauen? Während der Anfang, der sich auf das symbiotische Mutter-Sohn-Paar und fürchterlich banale Kulissen beschränkt, wenig vielversprechend erscheint, überrascht der Film danach fotlaufend. Nicht nur wird die Frage, die sich aus der peinlichen Schwangerschaft ergibt, absolut realistisch behandelt, mit jungen Darsteller:innen, die selbst (leicht) behindert sind, sondern auch die dramatischen Entwicklungen werden immer fesselnder und bleiben dabei frei von Melodramtik. Als Mona Joël zu einem Ausflug an die französisch-belgische Grenze mitnimmt, baut sich eschliesslich echter Suspense auf. Aber es ist vor allem die lebensechte Darstellung von Laure Calamy als nicht unbedingt vorbildliche Mutter Courage, die mitreisst. Zwischen Gefühlen von Ungerechtigkeit, Scham, Frustration, Verantwortung, Schuld und dem Wunsch zu vergessen, durchläuft sie jeden Zustand und offenbart, was die Eltern solcher Kinder durchmachen, während sie sie lieben.

Norbert Creutz

Galerieo

Filmdateno

Synchrontitel
My Everything EN
Genre
Drama
Länge
95 Min.
Originalsprache
Französisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.7/10
IMDB-User:
6.7 (104)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen

Cast & Crewo

Laure CalamyMona
Charles Peccia-GallettoJoël
Julie FrogerOcéane
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