Ernest Cole: Lost and Found
Raoul Peck, Frankreich, USA, 2024o
2017 wurden 60.000 Negative des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole im Tresor einer schwedischen Bank entdeckt. Mit seiner Kamera war Cole der Erste, der der Welt die Schrecken der Apartheid vor Augen führte. Sein Buch House of Bondage, das 1967 erschien, als er erst 27 Jahre alt war, führte dazu, dass er für den Rest seines Lebens nach New York und Europa ins Exil ging. Raoul Peck erzählt von seinen Irrwegen, seinen Qualen und seiner Wut angesichts der Komplizenschaft der westlichen Welt mit den Gräueltaten des Apartheidregimes.
Der haitianische Regisseur Raoul Peck widmet sich dem südafrikanischen Fotografen Ernest Cole, dessen Lebensprojekt, die Schrecken der Apartheid festzuhalten, mit der Veröffentlichung des Buches House of Bondage 1967 seinen Höhepunkt fand. Der Film besteht fast ausschließlich aus Aufnahmen von Cole und zeichnet das Leben des 1940 geborenen Fotografen nach, von seiner Jugend in Südafrika bis zu seinem Exil in den USA, wo er 1990 in Armut starb, schliesslich zur Wiederentdeckung Zehntausender seiner Negative im Tresor einer schwedischen Bank im Jahr 2017. Auch wenn der dichte Film ein Publikum ohne Vorwissen manchmal zu überfordern droht, findet dieses jederzeit Halt in der Schönheit des vom US-Schauspieler LaKeith Stanfield vorgetragenen Textes und in der Kraft von Coles Fotografien.
Émilien GürGalerieo





