Tschugger - Der lätscht Fall
David Constantin, Johannes Bachmann, Schweiz, 2024o
Bax und Pirmin sind zurück im Polizeidienst. Die beiden Walliser Kultcops müssen sich jedoch um einen einfachen Sprayer-Fall kümmern, während die restliche Abteilung den Fund einer verkohlten Leiche aufklären darf. Gleichzeitig droht dem Wallis, ja der ganzen Welt die Katastrophe und sogar das Pentagon, das US-Verteidigungsministerium, ist involviert.
2023 folgte auf die Schweizer Erfolgsserie Der Bestatter als angeblich krönender Abschluss ein müder Kinofilm mit magerem Plot. Nun lösen die Walliser Tschugger Bax, Pirmin & Co ihren letzten Fall nach drei fulminanten Staffeln im Kino. Doch keine Sorge, in diesem Fall setzen der Schöpfer und Hauptdarsteller David Constantin und die Crew um seinen Chefautor Johannes Bachmann alles daran, die irrwitzige Handlung, die herrliche Low-Budget-Action und den schwarzen Humor der Serie noch einmal zu überbieten und hetzen dem vertrauten Personal um die zwei Cops, den lispelnden Gehilfen Smetterling, die Möchtegern-Rapperin Valmira und eine Reihe zwielichtiger Oberwalliser Honoratioren gleichzeitig eine arabische Killerin, eine schwarze Rap-Queen und vier halbvergessene Atomraketen aus dem Kalten Krieg auf den Hals. Der konsequent überfrachtete Plot ächzt anfänglich bisweilen, einige der bekannten Gags werden strapaziert, doch die zweite Hälfte hat Zug und das Finale überbietet alles, was man sich in der Schweiz bislang an actionkomödiantischem Nonsense hat einfallen lassen. Erneut bewährt sich dabei der unvorhersehbare Mix von bescheuertem und cleverem Verhalten der Helden, und abermals zieht Constantin gekonnt schnell wechselnde Stimmungsregister. Das Cleverste am rappelvollen Zweieinhalbstünder aber ist dies: Er funktioniert genauso gut als vollwertige fünfte Serien-Staffel und soll nach der Kinoauswertung auch nochmals so zu sehen sein. Châpeau, ihr schlauen Oberwalliser und Üsserschwiizer hinter den Tschugger-Kulissen!
Andreas Furler