Tie Xi Qu: West of the Tracks
Wang Bing, China, Niederlande, 2002o
Wang Bings epische dreiteilige Dokumentation ist eine intime Aufzeichnung des schmerzhaften Übergangs Chinas von staatlich geführter Industrie zum freien Markt. Wang und sein Tontechniker Lin Xudong dokumentierten zwischen 1999 und 2001 akribisch den Niedergang des Industriegebiets Tie Xi in der Stadt Shenyang im Nordosten Chinas, einst leuchtendes Symbol einer blühenden sozialistischen Wirtschaft. Während Fabriken schliessen und Arbeiter nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern auch ihre Häuser und sozialen Netze verlieren, beobachten die Filmemacher das Ende einer Ära. Im ersten Teil, Rust (Rost), betreten wir die verfallenden staatlichen Fabriken, in denen die wenigen verbliebenen Arbeiter in einem Inferno aus Schmelzöfen und Feinstaub schuften. Der zweite Teil, Remnants (Überbleibsel), fokussiert auf das Quartier Rainbow Row und zeigt,, wie eine Gruppe von Teenagern und ihre Familien mit der bevorstehenden Vertreibung umgehen. Im dritten Teil, Rails (Schienen), erzählt Bing schliesslich die Geschichte von Du Xiyun und seinem Teenager-Sohn Du Yang.
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