Maestro

Bradley Cooper, USA, 2023o

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Der Dirigent und Komponist Leonard Bernstein (1918–1990) bewegt sich den 1940er Jahren in den liberalen Künstler- und Intellektuellenkreisen der amerikanischen Ostküste wie ein Fisch im Wasser. Schon mit 25 kann er als Dirigent in der New Yorker Carnegie Hall einspringen, wenig später lernt er seine spätere Frau, die Schauspielerin Felicia Montealegre kennen. Die dreissigjährige Beziehung und das Familienleben mit drei Kindern stehen ganz im Zeichen von Bernsteins unermüdlicher Schaffenskraft und Lebenslust, geraten aber in eine schwere Krise, als der Stardirigent seine Bisexualität im Zuge des 68er-Aufbruchs allezu offen zu leben beginnt.

Vor fünf Jahren legte der amerikanische Schauspieler Bradley Cooper mit A Star ist Born sein Regiedebüt und eine fulminante Neuinterpretation dieses Stoffs vor, indem er die vielfach verfilmte Geschichte über den Aufstieg eines Jung- und den Abstieg eines alkoholsüchtigen Altstars vom Film- ins Musikgeschäft verlegte und damit gleich noch die Vermarktung des Multitalents Lady Gaga als hochlukrative Popdiva spiegelte. Coopers zweiter Regiestreich Maestro nun, ein biographischer Spielfilm über den Stardirigenten und Komponisten Leonard Bernstein (1918-1990), ist genauso ambitioniert angelegt und gelingt ähnlich gut. Auch hier geht es um einen künstlerischen Tausendsassa von scheinbar unerschöpflicher Schaffens- und Lebenskraft, abermals hat die Titelfigur eine mehr schlecht als recht gelebte andere Seite (in diesem Fall Bernsteins Bisexualität) und in ihrem Lebenspartner (in diesem Fall Bernsteins Ehefrau) einen ebenbürtigen Widerpart. Nur schon, wie Cooper und Carey Mulligan dieses Paar und sein Familienleben voller Ups und Downs über einen Zeitraum von rund dreissig Jahren verkörpern und dabei vibrieren vor Intelligenz und Intensität, ist das Kinoticket wert. Zum Ereignis wird Maestro aber dank dem dramaturgischen und inszenatorischen Einfallsreichtum, mit denen Cooper und sein Co-Autor Bernsteins mächtigen Lebensbogen von der Jugend in den liberalen Künstlerkreisen US-Ostküste bis zum kompromisslosen Individualismus nach 1968 aufspannen. Gewiss, der Film nimmt sich viel Zeit, um diese Themen zu entwickeln, und favorisiert dabei eher eigensinnig Bernsteins Kompositionen gegenüber seinen grossen Einspielungen. Doch auf der Leinwand wie im Saal ist keine Minuten davon vertan.

Andreas Furler

Galerieo

Filmdateno

Genre
Drama, Liebesfilm, Musik/Tanz
Länge
129 Min.
Originalsprache
Englisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.5/10
IMDB-User:
6.5 (63767)
Cinefile-User:
< 10 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen

Cast & Crewo

Bradley CooperLeonard Bernstein
Carey MulliganFelicia Montealerge
Matt BomerDavid Oppenheim
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