A Place in the Sun
George Stevens, USA, 1951o
George Eastman, der arme Neffe eines Industriemagnaten, startet in einer Fabrik seines Onkels auf der untersten Stufe der Karriereleiter. Trotz der strengen Regeln, die dort herrschen, lässt er sich auf eine Affäre mit einer Arbeiterin ein, die schließlich von ihm schwanger wird. Darüber hinaus verliebt er sich in eine junge Schönheit aus der besseren Gesellschaft. Die Heirat mit ihr würde ihm endgültig die Türen zu einer anderen Welt öffnen.
Nach Josef von Sternbergs Erstverfilmung von 1931 war diese sechsfach oscarprämierte Paramount-Produktion die zweite filmische Bearbeitung von Theodore Dreisers Romanklassiker «An American Tragedy», in dem ein mitelloser junger Mann mit Ambitionen auf bestem Weg zu einer guten Partie ist, als ihm seine schwangere Exfreundin in die Quere kommt. Heutige Einschätzungen des Films reichen von «Travestie der monumentalen Vorlage» (Time Out Film Guide), welche deren Sozialkritik unterschlage, bis zu «einem Meisterstück der Regie, das die Erstverfilmung weit hinter sich lässt» (The Motion Picture Guide). Unbestritten sind die schauspielerischen Leistungen des Startrios Elizabeth Taylor, Montgomery Clift und Shelley Winters. Ähnlich wie seine Zeitgenossen Nicholas Ray und Douglas Sirk benutzt George Stevens den melodramatischen Rahmen zur Darstellung von Krisensymptomen und Tabus der religiös geprägten amerikanischen Nachkriegsgesellschaft. Seltsamerweise wurde kaum je moniert, wie stark sie Woody Allens Match Point an den Plot von Dreiser und Stevens anlehnt.
Andreas Furler