Nina et le secret du hérisson
Alain Gagnol, Jean-Loup Felicioli, Frankreich, Luxemburg, 2023o
Die Welt der 10-jährigen Nina ist in Aufruhr, seit ihr Vater seinen Job verloren hat. Trotz eines wochenlangen Streiks wurde seine Fabrik geschlossen. Der Manager hatte die Buchhaltung manipuliert und den Zusammenbruch herbeigeführt. Aber es geht das Gerücht um, dass irgendwo in der Fabrik noch ein Notgroschen versteckt ist. Nina und ihr Freund Mehdi machen sich auf den Weg, um Ninas Vater zu helfen.
Der Plot von Nina und das Geheimnis des Igels ist so dünn, dass er hier nicht zusammengefasst werden soll. Manchmal kommt es im Kino wie auch anderswo auf die Details an. Der Charme des Films beruht grossteils auf seinen liebenswerten Charakteren, einem zehnjährigen Jungen und einem zehnjährigen Mädchen, die sich auf die Suche nach einem Schatz begeben, um ihre arbeitslosen Väter zu entlasten. Die zarten Zeichnungen, die gleichzeitig schlicht und reich an Nuancen sind, tragen nicht unwesentlich zum Interesse an diesem hübschen Sommermärchen bei, dessen Handlung nur drei Schauplätze kennt: ein Wohnhaus, einen Wald und eine verlassene Fabrik. Wir sprechen hier von einem Kino, das dem abenteuerlichen Geist der Kindheit treu bleibt. Wenn die grossen Ferien die Kinder der Aufmerksamkeit, d. h. der Kontrolle der Erwachsenen entziehen, dann ist alles erlaubt. Auch die Regisseure Jean-Loup Felicioli und Alain Gignot erinnern sich daran, dass in diesem Alter alles Mögliche die Fantasie beflügelt. In diesem Fall ist das ein Igel.
Emilien Gür