La voix humaine & Strange Way of Life
Pedro Almodóvar, Frankreich, Spanien, 2023o
Doppelprogramm mit zwei Halbstündern von Pedro Almodóvar: La voix humaine ist eine Neuverfilmung des monologischen Stücks von Jean Cocteau, in dem Tilda Swinton in ihrer Wohnung mit dem Mann telefoniert, der sie vor drei Tagen verlassen hat. Sie geht dabei durch alle Stadien der Verzweiflung und Auflehnung. Strange Way of Living ist eine Westernfarce über zwei einstige Outlaws und Liebhaber, die sich Jahre später als Sheriff und Vater eines neuen Bay Guys nochmals gegenüberstehen. Das schwule Showdown nimmt ein überraschendes Ende.
Aufgepasst: Dies ist kein neues Opus Magnum von Pedro Almodóvar, wie man es sich seit längerem nochmals erhofft, sondern ein Doppelprogramm mit zwei Halbstündern aus jüngster Zeit: La voix humaine (2020) ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Cocteau-Stücks, in der Tilda Swinton in ihrer mondänen Wohnung mit dem Mann telefoniert, der sie kürzlich verlassen hat. Dabei geht die Heldin monologisierend, vielleicht sogar nur fantasierend durch alle Stadien der Verzweiflung und Auflehnung. Strange Way of Life (2023) ist eine Westernfarce über zwei einstige Outlaws und Liebhaber, die sich Jahre später als Sheriff und Vater eines neuen Outlaw nochmals gegenüberstehen und sich zu einem unerwarteten Showdown hochschaukeln. Bietet der erste Film Almodóvar in Reinkultur – melodramatisch, kunstvoll und bewusst künstlich – so ist der zweite ein eher kunstloses Kuriosum. Kurz: für eingefleischte Almodóvar-Fans ein Must, für alle anderen ein schöne und eine amüsante Fussnote zum Gesamtwerk.
Andreas Furler