Le retour du grand blond
Yves Robert, Frankreich, 1974o
In der Agentfilm-Parodie Le grand blond avec une chaussure noire stilisiert eine Fraktion des französischen Geheimdienstes einen ahnlungslosen Geiger zum Superagenten, um eine rivalisierende Fraktion aufs Glatteis zu führen - ohne dass der heiss umkämpfte Betroffene je etwas von seinem Schicksal erfährt. Im Nachfolgefilm wird "der grosse Blonde" durch die Entführung seiner Liebsten zur aktiven Kollaboration mit den den staatlichen Dunkelmännern gezwungen. Dabei muss er je nach Konstellation das Gesicht wechseln und gibt bald den neuen 007, dann wieder das Gegenteil, was in seinem Umfeld zu heilloser Verwirrung führt.
Nach dem Grosserfolg der Agentenfilm-Parodie Le grand blond avec une chaussure noire von 1972 musste ein Nachfolgefilm her, doch liess sich die Formel, wonach ein harmloser Geiger von rivalisierenden Geheimdienst-Fraktionen zum Superagenten stilisiert und – seinerseits ahnungslos – ständig in Lebensgefahr ist, nicht weiter auspressen. Also erfährt der grosse Blonde (Pierre Richard) in Teil II der höheren Blödelei bald von seinem bösen Los und wird gezwungen, aktiv den unerschütterlichen Superagenten zu mimen, nachdem die staatlichen Dunkelmänner seine Liebste entführt haben. Dies ist naturgemäss weniger komisch als die aberwitzige Konstellation von Teil 1, gibt Yves Robert und seiner bewährten Crew aber Gelegenheit, das 007-Muster mitsamt genüsslich durch den Kakao zu ziehen. Am ulkigsten ist dabei die heillose Verwirrung, welche die spunghaften Rollenwechsel des Titelheden bei Freund und Feind gleichermassen auslösen.
Andreas Furler