Mona Lisa and the Blood Moon
Ana Lily Amirpour, GB, USA, 2021o
Längst vergessen in einer Psychiatrie im Sumpfland von Louisiana erwacht die junge Mona Lisa in einer Blutmondnacht aus einer jahrelangen Lethargie. Dank ihrer mysteriösen Fähigkeit, den Willen anderer Menschen kontrollieren zu können, entflieht sie der Anstalt und findet sich auf den Strassen New Orleans wieder. Dort begegnet sie der Stripperin Bonnie, die Mona Lisas Gabe erkennt und sie bei sich aufnimmt. Während Bonnie die Kräfte der scheuen Frau für gemeinsame Raubzüge ausnutzt, entwickelt sich zwischen Mona Lisa und Bonnies zehnjährigem Sohn Charlie eine zarte Freundschaft. Doch die Diebstähle bleiben nicht unbemerkt und schon bald gerät Mona Lisa ins Visier der örtlichen Polizei.
Dank übersinnlicher Kräfte flieht die junge Koreanerin Mona Lisa aus einem psychiatrischen Kerker und bahnt sich den Weg durch ein poppiges, in magisches Neonlicht getränktes New Orleans. Mit einem Blick lässt die Psychogöre ihre Widersacher wie ferngesteuerte Puppen nach ihrer Pfeife tanzen – was zu teils amüsanten, teils verstörenden Situationen führt. Die Kultregisseurin Ana Lily Amirpour (A Girl Walks Home Alone at Night) inszeniert diesen Mystery-Psychothriller augenzwinkernd und zählt dabei auch auf eine fantastische Kate Hudson, die als Stripperin und Rabenmutter auftritt. Ein frecher Höhepunkt auch, wenn Nat King Coles Ohrwurm Mona Lisa eine ganz neue, ganz schön düstere Bedeutung verliehen wird.
Till Brockmann