Novembre
Cédric Jimenez, Frankreich, 2022o
Dieser für sieben Césars nominierte Polizeithriller spielt nach der Nacht vom 13. November 2015, als eine Reihe islamistischer Anschläge in Paris ein Blutbad ohne Beispiel anrichteten. Allein im Konzertlokal Bataclan starben 90 Menschen, Minuten später waren die Antiterror-Einheiten der Polizei vor Ort und nahmen ihre fieberhafte Suche nach den Tätern auf. Der Film führt packend präzis und nüchten vor, wie der komplexe Apparat aus ÜberwacherInnen, Undercover-AgentInnen, EinsatzleiterInnen und Stosstrups zusammenspielte, um die Hauptschuldigen innert fünf Tagen dingfest zu machen.
Cédric Jimenez und seine Crew rollen packend präzis, detailreich und sachlich auf, wie ein hochkomplexer Polizei-Apparat aus ÜberwacherInnen, Undercover-AgentInnen, EinsatzleiterInnen und Stosstrups zusammenspielte, um die Hauptschuldigen für die Pariser Attentate vom 13. November 2015 dingfest zu machen. Handelt es sich um eine Glorifizierung der modernen Polizeiarbeit? Gegenfrage: Wer hat die Fachkenntnis, um das zu beurteilen? So oder so kommt der Film zum unglamourösen Fazit, dass es bei dieser äusserlich triumphalen Grossoperation in menschlicher Hinsicht nur VerliererInnen gab. Aus der filmischen Aufarbeitung dürften bei der César-Verleihung vom 24. Februar allerdings etliche SiegerInnen hervorgehen.
Andreas FurlerCédric Jimenez ne montre aucune image des attentats et ne s’autorise aucun effet de mise en scène ni pathos. Il livre un récit nerveux, presque clinique, de ces cinq jours de tension extrême.
La RédactionNovembre n’est effectivement conçu de son point de vue de réalisateur que comme un film d'action pure, fonctionnant sur l'enchaînement des évènements (vus uniquement du côté policier) le plus brut possible. Et le résultat se révèle d'une efficacité redoutable, comme un Zero Dark Thirty dépouillé de sa dimension tragique.
Sylvestre Picard