Lawrence of Arabia
David Lean, GB, 1962o
Der britische Offizier Lawrence wird auf die arabische Halbinsel geschickt, um die dortigen politischen Entwicklungen unter Prinz Faisal zu beobachten und den Aufstand der Araber gegen das Osmanische Reich zu unterstützen. Schon kurz nach seiner Ankunft wird dem Briten schonungslos vermittelt, dass es zwischen den verschiedenen Beduinenstämmen einige Konflikte gibt. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird erschossen.
Der Film, der auf historischen Zeugnissen und der Autobiographie von T.E. Lawrence beruht und überwiegend an Originalschauplätzen gedreht wurde, vermittelt ein realistisches Bild von einem der Nebenschauplätze des Ersten Weltkriegs. Die Wüstenbilder, mit langem Atem inszeniert und von der Musik Maurice Jarres dramatisch unterlegt, sind von überwältigender Eindringlichkeit und blendender Schönheit. Die Titelfigur wird in ihrer ganzen Zwiespältigkeit gezeigt: als spleeniger und zivilisationsverachtender Engländer, als zuweilen anmassender Freiheitskämpfer im Namen Arabiens, aber auch als sensibler Freund und Führer der Araber, der sich in die Rolle der Beduinen zu versetzen versucht und an der Unmöglichkeit dieses Identitätswandels zerbricht.
Peter Christian Lang