Ro.Go.Pa.G.
Jean-Luc Godard, Roberto Rossellini, Pier Paolo Pasolini, Ugo Gregoretti, Frankreich, Italien, 1963o
Ein Episodenfilm, dessen Titel sich aus den Anfangsbuchstaben seiner Regisseure zusammensetzt: Roberto Rossellini meditiert in Illibatezza über Liebe und Film: Ein Manager entflammt vergeblich für eine Stewardess, ihm bleibt nur der Trost, ihr Bild auf seinen Körper zu projizieren. Godard dreht eine Vorstudie zu Alphaville: Il nuovo mondo findet nach einer atomaren Explosion statt, der Held glaubt die letzte normale Person auf Erden zu sein, das Paris der Gegenwart wird ihm ein fremdes Meer aus Menschen und Objekten, die ebenso gut in einer ihm unverständlichen Zukunft existieren könnten. Und Pier Paolo Pasolini liefert in nur 40 Minuten ein Hauptwerk ab: La Ricotta spielt am Set eines Bibelfilms, dessen Regisseur Orson Welles einen servilen Reporter mit zynischen Aphorismen traktiert, während ein armer Statist verzweifelt Essen für seine Familie aufzutreiben sucht. Durch wilde Slapstickeinlagen, grandiose Stilbrüche und die dekadenten Ereignisse am Drehort hetzt er auf der Suche nach Nahrung hin und her, schlägt sich schliesslich den Magen mit dem titelgebenden Käse voll und stirbt in der prallen Sonnenglut als Schächer am Kreuz, während vor ihm ein üppiges Buffet für die Gäste aufgebaut wird.
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