Citizenfour
Laura Poitras, USA, 2014o
2013 erhält die Filmemacherin Laura Poitras verschlüsselte Mails von einem gewissen «citizen four». Der Absender entpuppt sich als der Whistleblower Edward Snowden, der mit einem Berg von geheimen Dokumenten in Hongkong sitzt und darauf wartet, die Welt über die NSA-Überwachungsmethoden aufzuklären. Zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald reist Poitras nach Hongkong und führt das erste Interview mit Snowden. (züritipp)
«Citizenfour» ist weit mehr als die Begegnung mit Snowden in Hongkong. Man hört Experten und Aktivisten zu, wie sie über die Herrschaft per Überwachung reden; man sieht, wie der ehemalige NSA-Chef vor dem US-Kongress lügt. Aber es ist vor allem das Treffen mit Snowden, das «Citizenfour» zu einem Dokumentarfilm macht, der den Puls beschleunigt. Laura Poitras schiesst das erste Bild des bleichen und brillanten Snowden. Ihr nervenaufreibender Film wirft ein Licht auf den Mann, der über das neue Wissen verfügt. Und im Schatten und im Off entwickelt sich das Überwachungsmonster. Man sieht es noch immer nicht, aber man erhält eine Vorstellung von seiner Ausdehnung. Oscar für den besten Dokumentarfilm.
Pascal Blum
Dabeisein, wenn Geschichte geschrieben wird. Die Dokumentarfilmerin Laura Poitras war die erste, die Edward Snowden mit seinen bahnbrechenden NSA-Enthüllungen kontaktiert hat. Sie filmte mit, von Anfang an - und zeigt den unscheinbaren IT-Spezialisten als uramerikanischen Helden. Er will nicht selbst die Geschichte sein, er definiert sich durch das, was er tut.
Martina KnobenGalerieo
