The Duke
Roger Michell, GB, 2020o
Der erste erfolgreiche Einbruchsdiebstahl in der Geschichte der Londoner National Gallery wurde 1961 durch einen pensionierten Taxifahrer aus der nordenglischen Arbeiterklasse verübt. Er kletterte durch ein WC-Fenster und stahl ein Goya-Porträt des Herzogs von Wellington. Sein Motiv: Die Regierung solle Pensionierte und Mittellose von den Fernsehgebühren befreien. Roger Mitchells Komödie rollt die Geschichte der aberwitzigen Erpressung auf.
Kempton Bunton lebt in prekären Verhältnissen und ist ein gutmütiger Kerl Ende fünfzig mit einem (Starr-)Sinn für soziale Gerechtigkeit. Dieser ist so gross, dass er seine Frau damit regelmässig auf die Palme und sich selbst ab und zu ins Kittchen bringt. Sein wichtigstes Steckenpferd ist ein britischer No-Billag-Kampf: Bunton findet es ungerecht, dass Pensionäre und arme Leute der staatlichen BBC Gebühren für den TV-Empfang zahlen müssen. Als er Anfang der 60erJahre auch noch erfährt, dass die Regierung mit Steuergeldern ein Gemälde Goyas vom Duke of Wellington ankauft, reisst ihm der Geduldsfaden endgültig und die Ereignisse überstürzen sich. Wie in vielen der besten britischen Komödien vermischt sich Urkomisches mit klassenkämpferischen Seitenhieben, und das Schauspielgespann Jim Broadbent and Helen Mirren ist als herzlich zänkisches altes Paar schlicht ein Genuss. Und genauso wie im Fall von The Lost King will man auch hier kaum glauben, dass fast alles auf Tatsachen beruht: 1961 füllte die Geschichte Wochenlang die Pressespalten und sogar im Bond-Film Dr. No gibt es eine Anspielung darauf.
Till BrockmannPorté par une belle énergie, des dialogues savoureux d’humour anglais (la scène du procès, hilarante, a des allures de one man show) de super acteurs, ce film, le dernier de Roger Michell, se savoure comme un bon muffin à l’heure du thé.
La Rédaction