La più bella serata della mia vita
Ettore Scola, Frankreich, Italien, 1972o
Der italienische Geschäftsmann Alfredo Rossi hat bei einer Fahrt durch die Schweiz mit seinem Maserati eine Panne. Im Gepäck hat er einen Koffer Schwarzgeld. Er landet auf einer abgelegenen Burg, wo vier pensionierte Anwälte ihn über Nacht aufnehmen. Beim abendlichen Festmahl wird der Italiener in ein Gerichtsspiel verwickelt, im Zuge dessen er in der Rolle des Angeklagten zum Tode verurteilt wird. Am nächsten Tag soll er die Rechnung für den kunterbunten Abend bezahlen. Was war Realität und was Spiel?
Ein Kammerspiel wird zur Groteske: Rossi, ein dubioser Geschäftsmann, holt in der Schweiz eine Tasche Schwarzgeld ab und fährt dann einer mysteriösen Motorradfahrerin hinterher, die ihn zu einem Schloss in den Alpen bringt. Bald findet sich Rossi in einer Gesellschaft aus Richter, Anwalt und Henker wieder – mit ihm als Angeklagtem. Was als Spiel beginnt, verwandelt sich schnell in einen Albtraum. Zu den Klängen eines hämmernden 70er-Soundtracks rast Alberto Sordi in einem roten Maserati die Serpentinen hoch. Die Ausstattung – das Schloss ist im besten Biedermeier-Stil eingerichtet –, die Kostüme und das überdrehte Spiel Sordis geben diesem Film seinen Reiz. Barocke Überformung und moderne Burleske: Scolas Werk ist schwer einzuordnen, aber umso sehenswerter.
Sarah SchwedesGalerieo


