Au travers des oliviers
Abbas Kiarostami, Iran, Frankreich, 1994o
Ein Filmteam engagiert im iranischen Bergland Laiendarsteller für einen Liebesfilm mit dem Titel Und das Leben geht weiter. Der Landstrich wurde kürzlich von einem Erdbeben verwüstet, die Häuser sind verlassen. Die Menschen leben im Freien, am Rande der Landstrasse. Dennoch geraten alle über das Filmprojekt in Aufregung.
In einem iranischen Landstrich, der kürzlich von einem Erdbeben verwüstet worden ist, rekrutiert ein Filmteam LaiendarstellerInnen für einen Film über den Fortgang des Lebens nach der Katastrophe. Im Kern: ein Paar, das im Film frisch verheiratet ist, während der junge Mann in der Realität so hartnäckig wie erfolglos um die junge Frau wirbt. Mit diesem Film über das Filmemachen etablierte sich Abbas Kiarostami 1994 endgültig als feste Grösse im hintergründigen Rayon des internationalen Arthousekinos: Was schlicht anfängt und dem Publikum etwas Geduld abverlangt, entwickelt sich unversehens zu einer flirrenden und humorvollen Studie über das Wechselspiel von Leben und Kunst.
Andreas Furler