Dolittle
Stephen Gaghan, USA, 2020o
Großbritannien im 19. Jahrhundert: Der einst berühmte Dr. John Dolittle lebt seit dem Tod seiner Frau wie ein Einsiedler. Nur seine Tiere leisten ihm hinter den hohen Mauern seines Anwesens Gesellschaft. Als die junge Königin Victoria von einer Krankheit befallen wird, unternimmt Dolittle mit seinen Tieren eine gefährliche Reise, um ein Heilmittel zu finden. – Basierend auf Hugh Loftings Kinderbuch.
Im Unterschied zu Eddie Murphy, der den Arzt, der mit Tieren sprechen kann, in früheren Verfilmungen der Geschichte mit Slapstick-Overdrive spielte, stattet Robert Downey Jr. die Rolle jetzt mit melancholisch müder Komik aus, was ja zunächst mal eine gute Nachricht ist. Leider herrscht um ihn herum nur das halbherzige Chaos schludriger Dramaturgie, alberner Komik und papierdünner Charakterzeichnung, ein Chaos, in dem auch tolle Schauspieler wie Antonio Banderas und Jim Broadbent untergehen. Man könnte meinen, Stephen Gaghan, immerhin mal Urheber des intelligenten Öl-Thrillers "Syriana" habe sich ein teures Späßchen für seine Kinder geleistet.
Anke Sterneborg