The Current War
Alfonso Gomez-Rejon, USA, 2019o
In den 1880er-Jahre liefern sich die Erfinder Thomas Edison und George Westinghouse einen unerbittlichen Wettstreit. Edison versetzt die Welt in Staunen, als er einen Häuserblock in Manhattan in elektrischem Licht erstrahlen lässt. Doch Westinghouse entdeckt kapitale Mängel in Edisons Stromnetz. Die beiden starten einen Stromkrieg, bei dem sie alles auf die riskante Wechselspannung setzen.
High- und Lowtech-Ignoranten, keine Sorge! The Current War erzählt zwar vom Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Edison und Westinghouse bei der Elektrifizierung Amerikas. Und ausgerechnet das technische Genie Edison setzte dabei lange Zeit auf den sicheren, in Sachen Transportierbarkeit aber hoffnungslosen Gleichstrom und wurde vom Wechselstrom-Verfechter Westinghouse und dessen Einflüsterer Tesla an die Grenzen der Kapitulation gebracht. Dennoch ist The Current War ungleich mehr als Kino für Technik-Nerds, nämlich ein Wirtschaftskrimi, der die Triumphe und Niederlagen, die Sonnen- und Schattenseiten des freien Unternehmertums packend dramatisiert. Zudem ist der Film liebevoll ausgestattet und fotografiert und mit dem Kontrahenten-Gespann Cumberbatch-Shannon traumhaft besetzt. Im Kino meilenweit unter seinem Wert geschlagen, zum Nachholen online dringend empfohlen!
Andreas FurlerRegisseur Alfonso Gomez-Rejon (Me and Earl and the Dying Girl) inszeniert diese bestimmende Episode am Beginn des elektrischen Zeitalters in atemberaubendem Tempo. Dazu liefert ihm der südkoreanische Kameramann Chung-hoon Chung (Oldboy) fantastische Bilder. Unglaublich dynamisch und voller Energie ist das.
Gregor SchenkerThomas Edison (Benedict Cumberbatch) erfindet die Glühbirne, und schafft es doch nicht, Amerika zu elektrifizieren - weil er den Massenmarkt unterschätzt. Der Lichtgestalt Edison dreht dann ein Gegner den Strom ab, George Westinghouse (Michael Shannon), ein viel weniger begabter Erfinder - aber ein besserer Geschäftsmann. Ganz einfallsreich gedrehte Filmbiografie von Alfonso Gomez-Rejon, mit zu viel pathetischer Idealisierung des amerikanischen Traums. Und: Einer der letzten Filme aus der Oscar-Schmiede des gefallenen Produzenten Harvey Weinstein. Man kann hier noch einmal sehen, dass dessen Preisgala-Kino zuletzt eine wirksame Inspirationsbremse für wirklich begabte Filmemacher war.
Susan VahabzadehGalerieo





