Deux moi
Cédric Klapisch, Frankreich, 2019o
Während andere gut vernetzt sind, fühlen sich Rémy und Mélanie in Paris allein. Sie leben Wand an Wand, kaufen im selben Quartierladen ein und laufen sich immer wieder über den Weg. Doch beide sind so sehr mit ihren Problemen beschäftigt, dass sie einander nicht bemerken. Es scheint, als müssten sie zunächst mit sich selbst ins Reine kommen, bevor sie sich zum ersten Mal begegnen können.
Cédric Klapischs unterhaltsame Romanze funktioniert trotz Tinder und Co. nostalgisch analog: Die beiden Thirtysomethings Rémy und Mélanie wohnen eigentlich Wand an Wand, gehen beide zum Psychotherapeuten, fühlen sich einsam und kaufen im selben Laden ein. Trotzdem kennen sie sich nicht - und das ändert sich auch erst in den letzten Minuten des Films. Unterdessen begleitet man die beiden Großstadtneurotiker dabei, wie sie ihre Egos auf Vordermann bringen, damit es auch endlich mit der großen Liebe klappt.
Anna SteinbauerDas ist ein feiner Film über den Alltag zweier Anfangdreissiger in einer Grossstadt, unaufgeregt und situationskomisch. Nebenrollen spielen Tinder, ein weisses Büsi, ein Tanzkurs. Und natürlich Paris. Cédric Klapisch (L’auberge espagnole) unterhält damit bestens. Der Schluss ist verschenkt, doch der nächste Paris-Besuch fest vorgenommen.
Anna KappelerDes clichés, diront sans doute certains. Et le film d’assumer sans complexe une forme de candeur et d’abstraction formelle (gros travail sur la profondeur de champ et l’ambiance sonore) qui rapproche ce récit à deux voix du conte urbain auquel Ana Girardot apporte sa délicatesse et François Civil, son humour décalé.
Christophe NarbonneMais si cette romance moderne nous touche, c’est en rappelant que la vie, naturellement, sans application ni géolocalisation, peut encore rassembler les êtres.
Guillemette Odicino