Maternal
Maura Delpero, Italien, Argentinien, 2019o
Das Hogar, ein italienisch-argentinisches religiöses Zentrum für Jungmütter, ist ein paradoxer Ort: Mütter im Teenageralter konfrontieren sich mit Nonnen, die ein Keuschheitsgelübde abgelegt haben. Strenge Regeln koexistieren mit christlicher Liebe. Schwester Paola ist eine junge Nonne, die gerade aus Italien nach Buenos Aires gekommen ist, um ihr Noviziat zu beenden und ihr ewiges Gelübde abzulegen. Lu und Fati, beide siebzehn Jahre alt, sind fast noch Kinder, die plötzlich Mütter geworden sind – Drei verschiedene Frauen, die ihr Leben und ihre Beziehung zur Mutterschaft gegenseitig beeinflussen.
Maternal – ein Film an der Schwelle zur Fiktion der Dokumentarfilmerin Delpero – widmet sich einem bedeutenden gesellschaftlichen Thema. In einem Land, in dem die Abtreibung noch nicht legal ist, zeigt er einen beispielhaften Ort, an dem schwangere, oft minderjährige Mädchen mit Frauen leben, die nie Mütter sein werden. Die Autorin verarbeitet geschickt diese unterschwellige Spannung und entwickelt eine Erzählung, die von den Blicken und dem Schweigen der Protagonistinnen lebt.
Daniela Persico