still/here
Christopher Harris, USA, 2000o
In seinem Diplomfilm, einem schwarz-weissen Essayfilm auf 16 mm, beobachtet der Künstler Christopher Harris geduldig die Verdrängung und das Durcheinander in der Stadtlandschaft von North St. Louis. Dieses avantgardistische Juwel erlangt langsam die Anerkennung, die es verdient.
Vlad Feier trifft mit seinem intensiven Sozialdrama ins Herz der aktuellen Diskussion um Rassismus im Polizeiapparat: Ein zehnjähriges Mädchen aus einem ärmlichen, überwiegend afroamerikanischen New Yorker Viertel verschwindet, die Polizei unternimmt rein gar nichts. Erst als ein Journalist sich einmischt und einen Verdächtigen präsentiert, gerät der Fall in den Fokus der Öffentlichkeit. "Still Here" erzählt sehr differenziert und einfühlsam von der persönlichen Tragödie einer Familie und zeigt damit die brutalen Konflikte und Missstände (nicht nur) der amerikanischen Gesellschaft auf.
Anna Steinbauer