Pa-go
PARK Jung-bum, Republik Korea, 2019o
Die junge Yea-eun hat Angst vor dem Meer, da es ihre Eltern fortgetragen hat. Isoliert auf einer Insel wird sie von den Dorfbewohnern betreut – und missbraucht. Dann gelangt ein Polizist auf die Insel und kommt der Sache auf die Spur.
Der dritte Spielfilm von Park Jung-bum gebärdet sich als Krimi, in dem das erahnte Verbrechen – anstatt sich klarer abzuzeichnen – zunehmend diffus wird im todbringenden Klima einer kleinen Küstenstadt. An die Oberfläche des mutmasslichen Genrefilms steigen so Sehnsüchte und Irrglauben, Begierden und Geheimnisse. Was ist dann das Verbrechen, wenn nicht das, das gegen den düster-betörenden Realismus dieser Art von Filmemachen durch den Versuch jeder Figur, die Realität zu pervertieren, begangen wurde?
Antoine Thirion