Cœur animal
Séverine Cornamusaz, Schweiz, 2009o
Auf einer abgelegenen Alp herrscht Paul über sein kleines, geordnetes Reich: Der derbe Bauer liebt vor allem seine Tiere, seine Frau Rosine hingegen vernachlässigt, beschimpft und misshandelt er. Dann wird sie krank, entzieht sich ihrem Mann und scheint in einer anderen Welt zu leben. Pauls Verunsicherung wächst, als er einen spanischen Saisonnier anstellt. Als Rosine ins Krankenhaus fährt, kommt auch für Paul der Moment, wo er sich mit seinen Fehlern und Ängsten auseinander setzen muss.
Mit ihrem stilsicheren und mutigen Debutfilm schenkte Séverine Cornamusaz dem Schweizer Bergfilmgenre ein wichtiges, aktuelles Werk, das ganz der Kraft des Bildes vertraut. Obwohl der Film auf einer literarischen Ich-Erzählung basiert, bindet uns die Regisseurin nicht übers Wort an ihre Protagonisten, sondern über ihre Körperlichkeit. Die Kamera bleibt nah an den Figuren dran und vermittelt so ihre Anziehung, Abneigung und ihre seelischen Erschütterungen. (Auszug)
Tereza Fischer