Die Blechtrommel
Volker Schlöndorff, Deutschland, Kroatien, Polen, Frankreich, 1979o
Danzig 1927. Der frühreife Oskar Matzerath ist zwar erst drei Jahre alt, aber dennoch ist ihm folgendes klar Das kleinbürgerliche Leben, das die Erwachsenen führen, kann und will er nicht akzeptieren. Somit hört Oskar einfach auf zu wachsen. Leidenschaftlich protestiert der anarchische Zwerg auf seiner Blechtrommel gegen fanatische Nazis und deren feige Mitläufer. Immer wieder erhebt er seine Stimme gegen die muffigen Spießer der Weimarer Republik und deren derbe Erotik. Seine Stimme ist so laut und so schrill, dass alles Glas in seiner näheren Umgebung zerspringt. Erst als nach dem Krieg eine menschlichere Zeit beginnt, beschließt Oskar wieder am Leben teilzunehmen und und beginnt weiterzuwachsen.
Kaum ein anderer Film ist so untrennbar mit der Selbstwahrnehmung der Bundesrepublik im späten Kalten Krieg verbunden wie Volker Schlöndorffs Grass-Verfilmung von 1979. Der winzige Folgsamkeits-Verweiger Oskar Mazerath beschreibt den Weg ins Dritte Reich, ein absurder Alptraum, zum Trommeln und zum Schreien. Ein echter Klassiker ist dieser Film, der die Goldene Palme in Cannes und den Oscar als bester fremdsprachiger Film gewonnen hat. Nun kommt er, frisch renoviert, noch einmal ins Kino.
Susan VahabzadehGalerieo


