Mud
Jeff Nichols, USA, 2013o
Zwei vierzehnjährige Buben treffen bei ihren Streifzügen am Mississippi auf einen Mann namens Mud, der von der Polizei gesucht wird. Sie werden zu seinen Verbündeten und tun alles, um ihm zur Flucht zu verhelfen, zumal er auch kriminelle Verfolger hat und ihre eben keimenden romantischen Gefühle mit der Geschichte seiner grossen Liebe beflügelt. Doch die Zerwürfnisse in ihrem Umfeld und erste eigene schmerzhafte Erfahrungen zeigen ihnen, dass die Sache mit der Liebe nicht ganz so einfach ist, wie es ihnen Mud glaubhaft machen will.
Nun gut, nehmen wir den einen Vorbehalt gegen den dritten Film des Midwest-Newcomers Jeff Nichols, der mit Shotgun Stories und Take Shelter zwei grosse erste Würfe hingelegt hatte, vorweg: Es knarrt bisweilen im psychologischen Gebälk dieser Geschichte, zudem wirkt Matthew McConaughey als Südstaaten-Fabulierer im Vergleich zum grossartigen Dallas Buyer's Club, den er wenig später drehte, noch nicht gänzlich entspannt. Doch der Beachboy der Nullerjahre, der sich in den Zehnern zum fasziniernden Boderline-Darsteller mauserte, steht auch gar nicht im Zentrum dieser uramerikanischen Heartland-Story, sondern seine halbwüchsigen Helfer, Fans und Möchtegernretter: zwei mit allen Wassern gewaschene Working-Class-Kids, die sich ständig etwas einfallen lassen und sich irgendwie immer zu helfen wissen. Huckleberry Finn stand den beiden Pate, die Jungs von Rob Reiners Stand by Me sind auch nicht fern, und die zwei Buben, die zerknitterten Gesichter und abenteurlichen Schrotthalden um sie herum wirken waschecht. Jeff Nichols ist in dieser Gegend in Arkansas aufgewachsen und kennt unübersehbar, was er filmt. Wer eine Schwäche für diesen vegessenen Flecken Amerikas und allenfalls auch noch für Reese Witherspoone hat, die Mud und den Jungs in ein paar wenigen Szenen die Herzen bricht, wird schnell heimisch in diesem Film.
Andreas FurlerHabité par le charisme animal de Matthew McConaughey, Mud développe un scénario ample aux multiples affluents. Si l’on est en manque de grand cinéma, on peut embarquer sans crainte.
Pierre VavasseurLe cinéma de Nichols est du côté du pacte et de l'engagement et sa mise en scène y puise, par-delà une certaine pureté romantique, le lyrisme sourd et la sombre gravité des plus beaux récits sur l'enfance.
Vincent MalausaJeff Nichols se réapproprie les grandes légendes de l'Amérique, et mêle, avec une maîtrise narrative et visuelle époustouflante, fresque naturaliste, film d'aventures et thriller romantique.
Barbara Théate