Ray & Liz
Richard Billingham, GB, 2018o
Mit seinem etwas anderen Familienalbum - Ray's a Laugh (1996) - wurde der britische Fotograf Richard Billingham berühmt. Jetzt kehrt er mit seinem Spielfilmdebüt in die Bild- und Figurenwelt seines ersten grossen Erfolges zurück: heim zu seinen Eltern, seinem Vater Ray, seiner übergewichtigen Mutter Liz und den beiden Kindern, die in einer heruntergekommenen Wohnung in den englischen Midlands leben. Der Alltag ist nicht ausgesprochen herzlich, doch Billingham lässt immer wieder seinen grimmigen Humor durchscheinen.
Ein Alptraum-Paar sind Ray und Liz, in Lethargie und Alkoholismus gefangen, unfähig, sich um ihre beiden Kinder zu kümmern. Der britische Künstler Richard Billingham breitet in seinem großartigen Spielfilmdebüt die Erinnerungen an seine eigene Kindheit aus, in einer dysfunktionalen Familie in einer Sozialwohnung in Birmingham - ohne jede Sentimentalität, aber in Bildern, die sorgsam arrangiert ihre eigene Geschichte erzählen.
Susan VahabzadehBillingham schildert alltägliche Episoden aus seiner Kindheit und findet dabei Bilder von erlesener Hässlichkeit. Der Film ist voller Empathie, aber frei von Romantisierung. Witzig, aber nichts für schwache Nerven.
Gregor SchenkerIl suffit d’une chanson grésillant dans un transistor reprise en murmures par le vieil alcoolique pour déchirer ce rideau naturaliste et rappeler, tout au bout de cette rengaine d’existences mortes nées, que Ray et Liz est aussi et surtout, peut-être, un grand film d’amour fou.
Vincent MalausaInstantanés d’une enfance dans le chaos des années Thatcher, Ray & Liz est un portfolio déglingué et formidablement émouvant d’un outre-monde qui se passe bien des sentiments, d’une zone grise du monde trop longtemps refoulée et expulsée par son réalisateur.
Clément DeleschaudGalerieo





