Sohn meines Vaters
Jeshua Dreyfus, Schweiz, 2018o
Am 60. Geburtstag seines Vaters Karl möchte Simon seinen Eltern die neue Freundin vorstellen. Doch wie üblich sind sie mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Als die Eltern in die Ferien fahren, beginnt Simon ein verführerisches Katz-und-Maus-Spiel mit der Geliebten des Vaters und verstrickt sich immer mehr im klebrigen Familiennetz.
Das ist jetzt nicht eine Geschichte von überwältigender Nötigkeit. Aber sie wird erzählt mit Eleganz und ist heiter in der Melancholie und von witziger Hinterlist im Ernst der diversen Liebesleben.
Christoph SchneiderDreyfus, der für diesen Film auch aus biografischem Material schöpfte, gelingt mit «Sohn meines Vaters» eine Komödie in gut-jüdischer Tradition. Einige Holprigkeiten abgerechnet steht der Film für eine Altersgruppe, die sich halb naiv, halb gutmütig gegen die Generation Mansplaining aufzulehnen versucht. Aus dieser Konstellation hat der Regisseur für seinen Zweitling eine schöne Portion unterhaltsame Verwirrung gezogen.
Hans Jürg Zinsli