La saison du silence
Tizian Büchi, Schweiz, Belgien, 2016o
Der Winter auf einem Bauernhof im Neuenburger Hochjura. Wiederkehrende Arbeiten bestimmen der Alltag des knorrigen alten Max und seiner Söhne: das Anfeuern des Ofens, das Füttern der Tiere, die Fahrt ins Tal, die Kaffeerunde im Bistro, das Holzen, der Betrieb eines kleinen Skilifts... Bis die Vorboten des Frühlings die Zeit des Schnees, der Stürme und der Stille beenden. Ein kontemplativer Film, der die Menschen und Tiere, die Landschaften und Geräusche des Winters zu einem magischen Stimmungsbild vereint.
Grosse Kunst zeigt sich manchmal darin, dass sie ganz schlicht daherkommt: ein alter jurassischer Bauer, sein Alltag und sein Umfeld im Winter. Doch der gebürtige Deutschweizer Tizian Büchi, der die Filmschule in Brüssel besucht hat und in der Romandie lebt, sieht mit seiner fabelhaften Crew genau hin, erfasst die sprechenden Details, weiss, wann er aus der Nähe und wann aus der Ferne schauen sollte und hört all die feinen Geräusche, die zur eigentliche Sprache dieser wortkargen Welt werden. Dann verdichtet er seine geduldigen Beobachtungen am Schnittplatz und komponiert daraus eine halbstündige Symphonie des Winters, der Stille und der Stimmungen. Traumhaft.
Andreas Furler