Touch Me Not
Adina Pintilie, Frankreich, Rumänien, Deutschland, Tschechische Republik, Bulgarien, 2018o
An der Grenze zwischen Realität und Fiktion folgt Touch Me Not der emotionalen Reise von Laura, Tómas und Christian, die ihre Sexualität bei einem gemeinsamen Projekt erforschen wollen. Eine intime Expedition, in der sich die Barrieren zwischen Mann und Frau, „normal“ und „anders“ auflösen.
Der Film wurde am der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet: zu Recht. Pintilies Neugier für alle Spielarten des Begehrens produziert mitunter verstörende Momente; als Zuschauerin muss man immer wieder einen Widerstand überwinden. Wundersamerweise werden wir aber nicht zu Voyeuren -- vielmehr öffnet sich eine neue Sicht auf den Menschen als unbekanntes Wesen.
Christine LötscherEs gibt Filme, die sollte man sehen. Nicht weil sie irgendwann mal zum feinen Club der Dinge gehören werden, die man gesehen haben sollte, um Bildung zu simulieren, sondern weil sie etwas machen, das wichtig ist. Dieser semidokumentarische Essayfilm von Adina Pintilie über die in unseren Körpern wirkenden Ängste und Lüste gehört zu dieser Kategorie. Manchmal erstickt er ein bisschen am eigenen Ernst, aber Sex ist nun mal eine ernste, unendlich komplizierte Angelegenheit. Auf der Berlinale gab's dafür den Goldenen Bären.
Philipp BovermannCe qui se dit par ailleurs durant plus de deux heures n’échappe pas à une grande banalité. Touch Me Not a néanmoins obtenu l’Ours d’or au Festival de Berlin cette année.
Jean-François RaugerA la frontière entre fiction, documentaire et arts visuels, ce Sexe, mensonge et vidéo roumain dérange aussi, dans le bon sens du terme, par sa mise en scène élaborée.
Jérémie Couston