Killer of Sheep
Charles Burnett, USA, 1978o
Stan lebt mit seiner Familie in Watts, im Süden von Los Angeles. Er ist ein sensibler Träumer, der vor allem im Familienleben Zuflucht vor der harschen Realität sucht. Sein Job im Schlachthof nimmt ihn zusehends mit und er schottet sich von der Aussenwelt ab.
Charles Burnett gelang mit Killer of Sheep, seiner Abschlussarbeit an der UCLA, ein bahnbrechender Independent-Film und ein Meilenstein des afroamerikanischen Films. Aufgrund der ungeklärten Musikrechte fand der Film bis 2007 keinen Verleih – ungeachtet dessen wurde er 1990 von der US-amerikanischen Library of Congress als nationales Kulturgut anerkannt.
AnonymKiller of Sheep zählt zu den ungesehenen Meisterwerken amerikanischer Filmgeschichte. Seiner ungeschliffenen, einfühlsamen dokumentarischen Qualitäten wegen wurde er mit dem italienischen Neorealismus verglichen; andere erkannten den Einfluss von Cassavetes’ Shadows, während Burnett selbst Jean Renoir als Vorbild nennt. (…) Noch immer kann der Film inspirieren – so viel Zuneigung, so viel Authentizität, so viel Poesie und Hingabe stecken in jeder körnigen Schwarzweisseinstellung.
Christoph Terhechte