The Shining
Stanley Kubrick, GB, 1980o
In einem eingeschneiten Berghotel in Colorado verfällt ein Schriftsteller, der dort als Hauswart allein mit seiner Familie überwintert, langsam dem Wahnsinn. Das labyrinthische Haus ruft zuerst bei seinem übersinnlich begabten Sohn, dann auch bei ihm selbst Bilder hervor, die mit einer Jahre zurückliegenden Bluttat zusammenhängen. Unter Wiederholungszwang läuft der Schriftsteller Amok.
Eine filmische Tour de Force, welche die formalen Klischees des Horrorgenres bisweilen unerhört umstülpt: Statt im Dunkeln lauert das Böse im Hellen, anstatt die Helden aus dem Hinterhalt zu überfallen, kommt es ihnen aus der Tiefe des Raumes entgegen, statt in eine beruhigend rationale Auflösung mündet es in ein abschliessendes Rätsel. Wer den Film einmal gesehen hat, vergisst nie mehr Einzelheiten wie die aus Kindersicht gefilmten Fahrten durch beängstigend einsame Korridore, wer ihn wiedersieht, staunt über die Vielzahl der Lesarten, die er anbietet: (Klein-)Familien- und (Pseudo)Künstlerdrama, Mysterienspiel des verwunschenen Ortes und der versiegelten Zeit.
Andreas Furler