Destination Wedding
Victor Levin, USA, 2018o
Auf dem Weg zu einer Hochzeit treffen Frank und Lindsay erstmals aufeinander und merken schnell, dass sie vieles gemeinsam haben: Beide hassen die Braut, den Bräutigam, die Hochzeit, sich selber und – was bald klar wird – vor allem den jeweils anderen. Doch das gnadenlose Unterhaltungsprogramm des mehrtägigen Festes lässt die beiden immer wieder aufeinanderprallen.
Nach drei Minuten weiß man, wie Victor Levins Film enden wird. Aber hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Der besteht aus weiteren 87 Minuten mehr oder weniger amüsanter Wortgefechte zwischen zwei Nervensägen, immerhin Winona Ryder und Keanu Reeves. Sie können sich nicht leiden, verbringen zwangsweise ein Wochenende auf der Hochzeit gemeinsamer Freunde und hören nie auf zu reden. Auch nicht beim Sex - so sieht der lustige Part aus.
Doris KuhnÜberraschend ist weniger der Inhalt als die Machart: Regisseur Victor Levin erzählt die Geschichte nicht im süssen Hollywoodstil, sondern eher französisch. Die beiden Hauptfiguren reden und reden und reden, und zwar nur die beiden, denn niemand sonst bekommt etwas zu sagen. Das wirkt ab und zu übertrieben konzeptuell -- aber spätestens, wenn auch noch eine Raubkatze auf den Plan tritt, wird es wirklich lustig.
Matthias Lerf