Partner
Bernardo Bertolucci, Italien, 1968o
Bernardo Bertolucci war erst 28, als er diesen subversiven Achtundsechziger-Knallfrosch ausbrütete, der Dostojewskis ‹Doppelgänger› in das Italien der Studenten-Revolten verlegt. Dort gibt der drahtige, vampirhafte Pierre Clémenti einen romantischen ‹rebel without a cause›, dessen radikales Bewusstsein geweckt wird, als ihn ein Doppelgänger zu Chaos und Aufruhr anstachelt.
"Partner" ist nicht nur ein energiegeladenes Fossil der Fragmentierung, des filmischen Aufruhrs und des quasi-marxistischen Geheuls der sechziger Jahre, sondern seinerseits auch ein Doppelgänger, der ödipal verfolgt wird von den bahnbrechenden Werken Godards. (...) Der Film nimmt David Finchers "Fight Club" ebenso vorweg wie Kurosawas "Kagemusha". Eingebettet in einen Morricone-Soundtrack, der so sprunghaft ist wie die Erzählung, verknüpft "Partner" auf coole Art Marx und Freud und ist vielleicht der erste Lacan-inspirierte Film überhaupt.
Michael AtkinsonGalerieo


