Jacquot de Nantes
Agnès Varda, Frankreich, 1991o
Agnès Vardas Beschwörung der Kindheit ihres Mannes, des Filmregisseurs Jacques Demy, war dessen Wunschprojekt, das sie verwirklichte, als er zu krank wurde, um selbst Regie zu führen. Es ist ein Porträt des Künstlers als Knabe und junger Mann und eine Ode an die Magie des Kinos. Gedreht in Demys Heimatstadt Nantes, zeichnet die phantasievolle Mischung von Spiel- und Dokumentarfilm Demys Heranwachsen inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs nach, als er bei Puppenspielen, Märchen, Oper und Filmen Zuflucht findet.
Drei Jungen spielen Jacquot im Alter von acht bis achtzehn. Sie leihen den Erinnerungen einen Körper, dessen äussere Hülle die Bilder von Demy am Strand bilden. Man muss sich das wie ineinandersteckende Schachteln vorstellen. In jeder grösseren sind alle kleineren enthalten. Der Film besteht darin, dass eine nach der anderen herausgezogen und ausgeleert wird. So stöbert Agnès Varda in den Erinnerungen, immer auf der Suche nach jener verlorenen Zeit, die sie nicht mit ihrem Mann verbracht hat. Was er erzählt hat, bringt sie auf die Bühne und erweckt es zum Leben. So entreisst sie seine Kindheit dem Tode.
Michael AlthenAn almost unbearably moving tribute to and portrait of Varda’s beloved husband Jacques Demy, made while he was dying from AIDS-related illnesses and finished only 10 days before his death, Jacquot de Nantes traces Demy’s life from childhood, through his artistic flourish, to the end of his life. Growing up in the coastal city of Nantes, Demy had his innocence spoiled by World War II (like many French youths of the period), but found solace in his father’s business as an auto mechanic and the puppet shows that would travel the country. Oscillating between recreations of Demy’s youth and peeks into his late existence as a dying man, Jacquot de Nantes is one of cinema’s most heart-rending tributes to love and life—an unforgettable film.
N.N.Galerieo





