Visages villages
Agnès Varda, JR, Frankreich, 2017o
Die 89-jährige Nouvelle-Vague-Legende und Regie-Ikone Agnès Varda hat sich für dieses Projekt mit dem 33-jährigen Fotografen und Street-Art-Künstler JR zusammengetan. Unterwegs mit ihrem Fotomobil entdecken die beiden Frankreich von der Provence bis zur Normandie. Sie treffen auf verschiedenste Menschen – einen Briefträger, einen Fabrikarbeiter oder die letzte Bewohnerin eines Strassenzugs im ehemaligen Bergbaugebiet – und hinterlassen dann auch künstlerische Spuren: Sie fangen deren Blicke und Gesichter auf überlebensgrossen Fotografien ein und integrieren sie auf bemerkenswerte Weise in die Umgebung.
«Visages villages» ist vieles auf einmal: ein Panorama des gegenwärtigen Frankreich abseits der Grossstädte; ein filmischer Essay über die Porträtfotografie zwischen Branding und Selbstermächtigung; und natürlich die Begegnung zweier aussergewöhnlicher Künstler, die sich zwischen den Aktionen einen amüsanten, ironisch-liebevollen Schlagabtausch liefern. Kurz und gut: Ein Glücksfall fürs Kino.
Lukas FoersterZu ihrem 90. Geburtstag gönnt sich Agnès Varda einen Film mit dem Streetart-Künstler JR. Die Welt ist ihr Spielplatz: Sie fahren durch Frankreich, porträtieren Leute und plakatieren mit ihren Bildern die Wände. Spontane Assoziationen, Spleens und intime Erinnerungen bestimmen die Reise. Inmitten der Wandbilder ist Varda natürlich die eigentliche Ikone. Was nicht unnarzisstisch ist, aber berührend.
Philipp StadelmaierAvec tendresse et légèreté, Agnès Varda et JR explorent les territoires de la mémoire dans un superbe documentaire mâtiné de road-trip. Belle échappée sensitive, rieuse, où l’humour baroudeur du duo fait converger jeunesse et vieillesse avec spleen et passion.
Alexandre JourdainVisages villages nous provient d’une cinéaste en pleine forme, nous invitant à suivre le fil toujours surprenant de sa pensée, de voir par ses yeux. Ce plaisir-là ne s’épuisera jamais.
Nicholas ElliottGalerieo





