Zama
Lucrecia Martel, Argentinien, 2017o
In einer lateinamerikanischen Kolonie des siebzehnten Jahrhunderts wartet der spanische Kronbeamte Don Diego de Zama (Daniel Giménez Cacho) auf seine Versetzung zurück in die Heimat. Da die Sache nicht vom Fleck kommt, macht sich Zama für die Ergreifung eines lokalen Banditen stark. Dabei löst sich seine Identität zusehends auf.
Zehn Jahre nach «La mujer sin cabeza» legt die Argentinierin Lucrecia Martel einen postkolonialistischen Identitäts- und Irritationstrip vor. Die Vorlage, der Roman von Antonio di Benedetto, ist im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Umso schöner also, dass dieses Drama von Stillstand und Wahnsinn nun in bestechender Form adaptiert wurde: als absurdes Kunstwerk über die Brutalität der Eroberung.
Pascal BlumIm achtzehnten Jahrhundert ist Don Diego de Zama (Daniel Giménez Cacho) Beamter im spanischen Kolonialsystem, das er noch verkörpert aber von dem er doch längst entfremdet ist. Die Argentinierin Lucrecia Martel zeichnet das faszinierende, zerfließende Innenleben eines Mannes, der zwischen seiner Autorität und ihrem Verlust sich auf dem Weg in eine Lächerlichkeit befindet, die ihn sehr gegenwärtig macht.
Philipp StadelmaierA brilliantly discomfiting portrait of European colonialism and its discontents.
Justin ChangThere's absolutely nothing else like it in theaters this year, which I mean as both a hearty endorsement and a necessary forewarning.
David SimsGalerieo





