Side Effects
Steven Soderbergh, USA, 2013o
Eine Frau leidet an Depressionen. Das ändert sich auch nicht, als ihr Ehemann, ein Börsenschwindler, aus dem Gefängnis entlassen wird – im Gegenteil: Die Frau fährt mit dem Auto frontal gegen eine Wand und überlebt. Ihr Psychiater verschreibt ihr daraufhin ein laborfrisches Antidepressivum. Dieses hat jedoch mörderische Nebenwirkungen. (züritipp)
Steven Soderbergh («Traffic») erzählt gerne, dass dies sein letzter Kinofilm gewesen sein könnte. Er will sich dem Malen widmen. Hoffentlich beweist er dabei mehr Gefühl für die Ästhetik als bei diesem Pharmathriller: Der Digitallook ist ein Graus. Auch ist die Handlung haarsträubend konstruiert. Einzig die guten Darsteller helfen als Medikament gegen diese «Side Effects».
Andreas ScheinerMann liegt erstochen im Bett, als Täterin kommt nur die großäugige junge Ehefrau (Rooney Mara) in Frage. War ihr Bewusstsein von einem neuen, hochgefährlichen Supermedikament vernebelt? In seinem letzten Kinoauftritt vor dem selbstauferlegten Ruhestand warnt Steven Soderbergh vor der Pharmaindustrie. Oder doch eher vor mörderisch intriganten Weibsbildern? Die Verbindung von Krisendepression und hysterischem Thriller ergibt eine bizarre und bipolare Mischung.
Tobias Kniebe