Meine keine Familie
Paul-Julien Robert, Österreich, 2012o
Gemeinschaftseigentum, freie Sexualität, Auflösung der Kleinfamilie, - das waren die Grundprinzipien des Friedrichshofs, der grössten Kommune in Europa, die vom Wiener Aktionisten Otto Mühl Anfang der 70er Jahre gegründet wurde.
Der Regisseur Paul-Julien Robert, der in diese Kommune hineingeboren wurde, begibt sich in "MEINE KEINE FAMILIE" auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist Familie?
Für seinen starken Dokumentarfilm fördert Robert unangenehmes Archivmaterial zutage, in dem sich die Kommunarden voreinander präsentieren. Aber der Regisseur denunziert nicht. Er fragt. In seiner Erinnerungsarbeit steckt der quälende Zweifel an der Elterngeneration: Sie wollte sich von Autorität lösen und hinterliess doch nur Geschädigte. Weil Roberts Mutter das alles nicht wahrhaben will, entsteht ein grosses und tragisches Lebensdrama.
Pascal BlumGalerieo





