To Be or Not to Be

Ernst Lubitsch, USA, 1942o

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Polen nach dem Einmarsch der Deutschen im zweiten Weltkrieg: Eine einheimische Theatertruppe, deren Anti-Nazistück gerade verboten worden ist, erfährt, dass ein Spion mit den Namen polnischer Widerstandskämpfer im Hauptquartier der Gestapo erwartet wird. Die Truppe funktioniert das Dekor, die Kostüme und die Stars ihres Stücks zu einer Pseudonazizentrale um und kann den Spion fürs Erste täuschen. Doch der Schwindel zwingt die Truppe zu immer neuen Täuschungsmanövern und aberwitzigem Improvisieren auf Leben und Tod.

Seit den späten 1930er Jahren kämpften deutsche Exilregisseure in Hollywood mit den Waffen des Dramas und der Komödie gegen die Nazis. To Be or Not to Be ist heute das berühmteste Beispiel aus dem komischen Fach und war damals eines der erfolglosesten. Der Film dreht sich um eine Handvoll Schauspieler im Nazi-besetzten Warschau, die ihr Theater ins angebliche Gestapo-Hauptquartier umdekorieren, um einen deutschen Agenten in die Falle zu locken, während sich ihr Star als angeblicher Nazi im echten HQ einschleicht. Das Spiel mit den Verkleidungen und der Verstellung schraubt sich in schwindelerregende Höhen, doch als der Film 1941 herauskam, mochte selbst in den kriegsfernen USA niemand mehr darüber lachen, weil man das Ausmass der NS-Verbrechen allmählich realisierte. Aus der Distanz von mehr als achtzig Jahren erkennt man umso besser die Brillanz, mit der Lubitsch dieses Spiegelkabinett anlegte. Während sich die vermeintlichen und echten Entlarvungen jagen, schält sich auf beiden Seiten das Generalthema der Eitelkeit heraus: da die lächerlichen Nazi-Popanze, dort die narzisstischen Stars und die kleinen Nebendarsteller, die sie sich in der Not zu grossen Auftritten steigern. Lubitsch schwindelt nicht, er zaubert, wenn er der Menschlichkeit zum Triumph über die Monster verhilft.

Andreas Furler

[The film] was criticised at the time for its alleged bad taste, but Benny, Lombard and script are all hilarious; while Lubitsch gets much mileage from the idea of role-playing, and his particular directorial tic of timing every conceivable gag around entrances and exits through doorways. It's certainly one of the finest comedies ever to come out of Paramount, the allegations of dubious taste missing the point of Lubitsch's satire - not so much the general nastiness of the Nazis as their unforgiveable bad manners.

Redaktion

Galerieo

Der Spiegel, 04.03.1984
© Alle Rechte vorbehalten Der Spiegel. Zur Verfügung gestellt von Der Spiegel Archiv
Berliner Zeitung, 29.01.2019
© Alle Rechte vorbehalten Berliner Zeitung. Zur Verfügung gestellt von Berliner Zeitung Archiv
The Dissolve, 26.08.2013
© Alle Rechte vorbehalten The Dissolve. Zur Verfügung gestellt von The Dissolve Archiv
The A.V. Club, 03.09.2013
© Alle Rechte vorbehalten The A.V. Club. Zur Verfügung gestellt von The A.V. Club Archiv
Comedy, Suspense, and Three-Point Lighting in TO BE OR NOT TO BE
/ The Criterion Collection
en / 15.01.2020 / 01‘28‘‘

Über Lubitschs "Sein oder Nichtsein" (Vortrag von Martin Seel)
Martin Seel / Deutsches Filmmuseum
de / 07.12.2016 / 98‘16‘‘

The Life of Jack Benny (documentary)
Bill Megalos / 12th Street Productions
en / 19.04.2012 / 54‘46‘‘

Billy Wilder on "The Lubitsch Touch"
/ American Film Institute
en / 14.09.2009 / 03‘34‘‘

Joe Dante on "To Be or Not To Be"
/ Trailers from Hell
en / 07.05.2012 / 02‘04‘‘

Three Reasons: "To Be or Not to Be"
/ The Criterion Collection
en / 26.08.2013 / 01‘39‘‘

Interview mit Ernst Lubitsch über den Tonfilm (1932)
Von / SWR
de / 5‘17‘‘

Filmdateno

Synchrontitel
Sein oder Nichtsein DE
Jeux dangereux FR
Genre
Komödie, Kriegsfilm
Länge
99 Min.
Originalsprache
Englisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung8.1/10
IMDB-User:
8.1 (42581)
Cinefile-User:
< 10 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Carole LombardMaria Tura
Jack BennyJoseph Tura
Robert StackLeutnant Stanislav Sobinski
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Bonuso

iGefilmt
Comedy, Suspense, and Three-Point Lighting in TO BE OR NOT TO BE
The Criterion Collection, en , 01‘28‘‘
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Über Lubitschs "Sein oder Nichtsein" (Vortrag von Martin Seel)
Deutsches Filmmuseum, de , 98‘16‘‘
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The Life of Jack Benny (documentary)
12th Street Productions, en , 54‘46‘‘
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Billy Wilder on "The Lubitsch Touch"
American Film Institute, en , 03‘34‘‘
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Joe Dante on "To Be or Not To Be"
Trailers from Hell, en , 02‘04‘‘
s
Three Reasons: "To Be or Not to Be"
The Criterion Collection, en , 01‘39‘‘
s
gGeschrieben
Besprechung Der Spiegel
Hellmuth Karasek
s
Interview mit Nicola Lubitsch, Tochter von Ernst Lubitsch
Berliner Zeitung / Christian Seidl
s
Besprechung The Dissolve
Keith Phipps
s
Besprechung The A.V. Club
Mike D'Angelo
s
hGesprochen
Interview mit Ernst Lubitsch über den Tonfilm (1932)
SWR / de / 5‘17‘‘
s
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